AMD Zen und der Sockel AM4 – Das müsst Ihr beachten
AMDs neue Zen-Architektur steht in den Startlöchern: Ende 2016 will der Hersteller die ersten Prozessoren auf den Markt bringen. Die neuen Prozessoren bringen einige Änderungen mit sich – zum einen sollen sie der Intel-Konkurrenz gehörig einheizen, zum anderen müsst Ihr Euch, wenn ihr schon einen AMD Prozessor im AM3+-Format besitzt, auf gehörige Umstiegskosten einstellen. Mit der neuen Zen-Architektur kommt nämlich auch der neue AMD Sockel AM4 und die Unterstützung für DDR4-RAM. Bei einem Update müsst ihr also sowohl den Prozessor und CPU-Kühler, als auch das Mainboard und den RAM austauschen. Hier findet Ihr alle Infos, die Ihr zum Umstieg auf AMD Zen braucht.
Zen soll 40% mehr Leistung bringen
Wichtig für Gamer wird bei der Zen-Architektur vor allem die „Summit Ridge“-Reihe, die Ende 2016 / Anfang 2017 auf den Markt kommen soll. Diese soll direkt den Intel i7-Prozessoren gegenüber gestellt werden und mit 8 Kernen genug Power für alle Arten von Virtual-Reality Anwendungen, komplexe Spiele und auch Streaming mitbringen.
Die neuen Chipsätze AMD A320 und AMD B350
Zusammen mit der neuen Zen-Architektur launched AMD auch neue Mainboard-Chipsätze: Diese unterstützen den neuen Sockel AM4, DDR4-Ram und USB 3.1 sowie moderne PCI-Express und SATA-Technologien, sind also auf dem neuesten Stand der Technik angekommen. Als Einstiegs-Chipsatz liefert AMD den neuen Chipsatz A320, die Mittelklasse bildet der B350.
Erste Mainboards mit dem Sockel AM4 sind bereits angekündigt, zumeist aber optimiert auf die „Bristol Ridge“ mit eingebautem Grafikchip. Bis Ende 2016 sollte es bereits eine kleine Auswahl geben, die auch für Gamer interessant sein dürfte. Wirklich Interessant wird für Gamer aber erst der High-End Chipsatz, den uns AMD bis jetzt noch schuldig geblieben ist. Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Das müsst Ihr beim Umstieg beachten
Mit einer neuen Architektur gehen zumeist auch große Änderungen bei den Komponenten einher. Wenn Ihr bereits einen Computer mit AMD-Prozessor besitzt, werdet Ihr viele Teile nicht mehr benutzen können. Das Update umfasst einen neuen Prozessor, einen CPU-Kühler, der auf den neuen Sockel AM4 passt, ein neues Mainboard mit AMD A320 oder B350 Chipsatz und neuen DDR4-Speicher. Hier kommen schnell einmal 500 Euro zusammen. Viel Geld für ein Update – jedoch könnt Ihr, wenn man AMD vertrauen schenkt, auf 40% mehr Leistung hoffen, was den Preis schon wieder deutlich schmackhafter macht.
Zu den Preisen der neuen Prozessor-Generation hat AMD bis jetzt noch nichts verkündet, jedoch werden sich diese wohl am Konkurrenten Intel orientieren.
Von Bulldozer bis Excavator – Das ging schief
Der Fehlschlag von AMDs Bulldozer- bis Excavator-Architektur liegt vor allem an der fehlenden Single-Core-Performance: Aktuelle Spiele und Anwendungen sind einfach nicht für die von AMD verwendete Technologie optimiert und nutzen das Mehr an Kernen nicht optimal aus (bei Interesse könnt Ihr hier Benchmarks ansehen). Aktuelle AMD-Prozessoren setzen auf die Performance aller Kerne zusammen (Multi-Threading), einzelne Kerne haben eine eher schwache Rechenleistung, was der Architektur geschuldet ist (viele Komponenten in der CPU müssen sich die Kerne teilen). Dazu kommt ein recht hoher Stromverbrauch und eine teils immense Wärmeentwicklung, die selbst große CPU-Kühler zum Schwitzen kommen lässt. Bei Einsteiger-APUs (Prozessoren mit eingebautem Grafikchip) sieht es übrigens schon ganz anders aus: Hier spielt AMD in die Hände, dass auch der Grafikkartenhersteller „Radeon“ im Firmenportfolio liegt – Die Leistung, zum Beispiel in Spielen, ist hier meist stärker als bei Intels Konkurrenzprodukten.
AMD Zen+ schon in Planung
Ein großer Vorteil der neuen AMD-Architektur ist die Unterstützung neuer Prozessoren in der Zukunft. Der neue Sockel AM4 wird auch in den nächsten Jahren mit den neuesten Prozessoren beliefert. Ob hier auch neue Chipsätze folgen, ist noch nicht klar. Der jetzige Sockel AM3+ bekommt jedoch keine Updates mehr. Allein das sollte Grund genug für alle AMD-interessierten Gamer sein, noch ein wenig mit dem Kauf zu warten und die Excavator-Serie lieber links liegen zu lassen.
Quelle für das Beitragsbild: AMD