Ausgepackt: AMD Ryzen 7 1700 im Unboxing

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Gerade rechtzeitig für ein neues Gaming-PC Projekt ist der AMD Ryzen 7 1700 bei uns eingetroffen! Die Hardwarewelt erwartet sehnsüchtig einen echten Konkurrenten zu Intels Core i5 und i7-Reihe. Nun muss AMD beweisen, dass ihre neuen Prozessoren halten, was sie versprechen. AMD verspricht immerhin über 50% mehr Leistung im Vergleich zum Vorgänger. Erste Benchmarks zeigen, dass die neuen AMD Ryzen-Prozessoren reichlich Power haben – nur in Spielen scheint Ryzen der Konkurrenz noch etwas nachzuhängen. Patches und Firmware-Updates in Zukunft werden zeigen, was Ryzen wirklich zu bieten hat. Wir haben den neuen High-End Prozessor ausgepackt und zeigen Euch alle Details zur neuesten AMD Hardware.

Schicke Verpackung, alles dabei

Der erste Eindruck zählt. Das hat sich wohl auch AMD gedacht, denn beim Öffnen der Transportverpackung fällt sofort die auffällig schön gestaltete Verpackung auf. Ein erhaben gedruckter, rot-orangener Ring umkreist den Prozessor, der in einem kleinen Schaufenster zur Schau gestellt wird. Auf dem Prozessor selbst fällt sogleich die Lasergravur auf: Ein großes „RYZEN“ steht mittig auf dem Prozessor.

Sobald man die Verpackung öffnet, erblickt man auch schon den mitgelieferten Boxed-Kühler namens „Wraith Spire“. Der Kühler mit eingebauter RGB-Beleuchtung kommt mit allem nötigen Montagematerial und ein Kabel für die Verbindung der RGB-Beleuchtung mit dem Mainboard (falls vorhanden).

In einer kleinen Plastikschale befindet sich gut geschützt der Ryzen-Prozessor. Anders als bei Intel sind bei AMD Prozessoren die kleinen Kontaktstifte, die die Verbindung zum Mainboard darstellen, direkt auf dem Prozessor angebracht. Hier ist also beim Auspacken und beim Zusammenbau höchste Sorgfalt gefragt. Anbei liegt auch noch ein kleiner Ryzen-Aufkleber.

Alles in allem macht die Verpackung der neuen Ryzen-Prozessoren einen sehr hochwertigen Eindruck und macht Lust auf mehr.

Ryzen 7 1700-  65 Watt (TDP) bei 8 Kernen und 16 Threads

AMDs Ryzen 7 1700 ist ein Prozessor der neuesten Generation und wird im 14nm FinFet-Prozess hergestellt, was der Leistung und der Leistungsaufnahme sehr zugute kommt. Mit 8 Kernen, 16MB L3-Cache und 16 Threads liefert der Prozessor zukunftsfähige Leistung ab, nur der etwas geringe Basistakt von 3.0 GHz kann bei Spielen ohne entsprechende Multithread-Optimierung zum „Flaschenhals“ werden, obwohl das bei einer CPU dieser Größenordnung selten der Fall sein sollte.

Der Boost-Takt des kleinen Ryzen 7 1700 wird von AMD mit bis zu 3.7 GHz angegeben, wobei unser Prozessor mit Boxed-Kühler und Asus X370-Pro Mainboard im ersten Test nur ca. 3.25 GHz erreicht hat. Hier bleibt abzuwarten, ob der Prozessor mit einer besseren Kühlung und neuerer Mainboard-Firmware von selbst einen besseren Takt erreicht. Wie viel Übertaktungspotenzial im kleinsten Ryzen 7 steckt, kann auch ausschlaggebend für den Erfolg der neuen Hardware sein – immerhin wirbt AMD mit einem freien Multiplikator bei allen Ryzen-Modellen, was das Übertakten deutlich einfacher macht. Erste Besitzer berichten beim Übertakten von einem Sweet Spot bei rund 3.9 GHz, was den AMD Ryzen 7 1700 auch für Gamer sehr interessant machen könnte.

Zudem besitzt auch der Ryzen 7 1700, wie seine größeren Brüder, XFR (Extended Frequency Range). Diese Funktion erlaubt den Prozessoren ein eigenständiges Übertakten, je nachdem, Spielraum bei der Kühlung und der Stromversorgung gegeben ist.

Übrigens: AMDs größere Ryzen 7 Prozessoren namens 1700X und 1800X liefern dabei einen Basistakt von 3.40GHz bzw. 3.60GHz und einen Boost-Takt von 3.8 GHz bzw. 4.00GHz ab. Zum Vergleich: Intels Core i7-6900K bietet bei 8 Kernen 3.30GHz Basistakt und 3.7GHz Boost-Takt.

Interessant ist auch der Stromverbrauch des Ryzen 7 1700: Mit gerade einmal 65 Watt TDP ist der Prozessor angegeben. Zum Vergleich: Diese TDP-Angaben teilen auch die Intel Core i5-7500/7600 (ohne K) mit dem Ryzen, obwohl diese 4 Kerne und sogar 12 Threads weniger bieten. Unter Last kann der Ryzen 7 1700 aber auch mal über 120 Watt verbrauchen, was bei der Netzteil-Wahl beachtet werden sollte (Quelle: Hardwareluxx).

Auch der Preis ist sehr interessant für Gamer, die ihre PCs mit Sicht auf Langzeit-Verwendbarkeit bauen. Für 359 Euro ist der kleinste 8-Kerner von AMD momentan zu haben – das macht ihn zur direkten Konkurrenz von Intels Core i7-7700K. Mit 4 Kernen und 8 Threads bietet dieser zwar nur die halbe Kern- und Threadanzahl, doch dank seiner hohen Taktraten von 4.2GHz (4.5 GHz Boost) schneidet er in den meisten heutigen Spielen immer noch deutlich besser ab (Quelle: Spiele-Benchmarks von Computerbase). Wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

AMD Wraith Spire Kühler – RGB-Beleuchtung ab Werk

Mit den Boxed-Kühlern der neuen Ryzen-Prozessoren setzt AMD einen interessanten Akzent. Der „Wraith Spire“ genannte, mitgelieferte, Kühler hat ein weiß leuchtendes AMD-Zeichen an der Front und einen leuchtenden Ring rund um den Lüfter, der per Software in allen Farben des RGB-Spektrums erstrahlen kann. Auch verschiedenste Abläufe sind, je nach Mainboard, möglich (z.B. Wave, Strobo, Farbwechsel…). Das kommt gerade Ästheten und Hobby-Moddern mit Sichtfenster im Gehäuse sehr gelegen. Wen die PC-Kirmes stört, der kann die RGB-Beleuchtung wahlweise auch komplett abstellen. Voraussetzung für den RGB-Ring ist allerdings ein passendes Mainboard, das die RGB-Schnittstelle besitzt.

Der Lüfter ist im Windows- und Idle-Betrieb bei geschlossenem Gehäuse angenehm leise und dreht mit rund 800 bis 1200 RPM (getestet mit einem Asus X370 Pro-Mainboard). Selbst unter voller Last ist der Lüfter kaum wahrzunehmen. Andere Boxed-Kühler erreichen schnell nervtötende Dezibel-Zahlen, wenn die CPU etwas belastet wird.

Auch die Kühlleistung des Boxed-Kühlers ist in Ordnung. Mit einem einfachen Kupferkern in der Mitte und Alu-Finnen schafft es der Wraith Spire, die CPU im Idle-Betrieb auf rund 30-35°C zu halten (Zimmertemperatur 20°C, gemessen mit Mainboard-Sensor). Unter Last wird der Prozessor rund 55-65°C heiß (Prime95) – ein guter Wert für einen Boxed-Kühler.

Geliefert wird der Kühler mit einer bereits angebrachten Schicht Wärmeleitpaste, sodass der Kühler einfach nur festgeschraubt werden muss. Das ist angenehm für Einsteiger, besonders, da das angebrachte Wärmeleitpad nicht so dick ausfällt, wie bei vielen anderen Standard-Lösungen. Das hilft dem Prozessor, einen kühlen Kopf zu behalten. Wer noch ein wenig Kühlleistung aus dem Boxed-Kühler herausholen möchte, sollte die Wärmeleitpaste aber entfernen und besser ein Flüssigmetall-Wärmeleitpad verwenden. Diese kosten zwar etwas mehr, leiten die Wärme aber noch schneller und zuverlässiger an den Kühler über.

Erstes Fazit zum AMD Ryzen 7 1700

AMDs neuestes Schlachtschiff ist aus dem Hafen gelaufen: Die AMD Ryzen 7-Prozessoren beweisen in den ersten Benchmarks, dass sie mit der Intel-Konkurrenz recht gut mithalten können. In einigen Bereichen können sie Intels Prozessoren sogar übertrumpfen – und dass, obwohl der teuerste AMD-Prozessor mit rund 500 Euro deutlich günstiger ausfällt als Intels High-End Prozessoren i7-6800K und i7-6900K. In Puncto Darstellung hat AMD auf jeden Fall alles richtig gemacht: Alles am neuen Ryzen wirkt wertig und macht Lust auf mehr. Nur in der Gaming Performance kommen die neuen Ryzen immer noch nicht ganz gegen die Intel-Konkurrenz an. Ob Firmware und Software-Updates hier helfen, bleibt abzuwarten. Erste Performance-Verbesserungen sind jedenfalls auf dem Weg, wie das Windows Core-Parking Problem beweist.

Wer einen neuen Gaming-PC zusammenstellt und auf der Suche nach der richtigen Hardware ist, der sollte einen Blick auf AMDs Ryzen-Prozessoren werfen. Die Prozessoren werden längerfristig eine gute Leistung bieten und nehmen jeden Vorteil mit, der momentan in der Spieleentwicklung langsam Einzug findet. Spiele wie Battlefield 1 beweisen, dass 8 Kerne in Zukunft besser skalieren könnten als die aktuellen 4-Kerner Boliden.

Wer jedoch einen Gaming-PC für die nächsten zwei Jahre sucht und die maximalen FPS-Zahlen in jedem Spiel ausmerzen will (z.B. bei Verwendung eines 144Hz oder 240Hz-Monitors), der kann getrost zu Intels neuester Core i7-Generation greifen. Ob sich das durch die kleineren AMD Ryzen Sechs- und Vierkerner ändern könnte, sehen wir im zweiten Quartal 2017!

 

Wer schreibt hier?

Hallo! Mein Name ist Tobias, ich bin 26 und Informatiker. Schon im Kindesalter habe ich am liebsten an PCs geschraubt (zum Leidwesen meiner Eltern ;-)). Als mir die Hardware nicht mehr genug war, habe ich programmieren gelernt. Das ist jetzt über 10 Jahre und unzählige Programmiersprachen her. TL;DR: Nerd mit Liebe zu Technik, Gaming und Coding.


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